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Social Media Recruiting erschließt ungenutzte Potenziale!

Wer sich in Sachen Digital Recruiting informiert, stolpert auch immer wieder über den Begriff Social Media Recruiting. Hierbei geht es genau um das, was der Begriff auch aussagt, nämlich Recruiting (von engl. „Rekrutierung“) über soziale Medien. Noch im Jahr 2010 hätte man wohl behauptet, dass es für ein Unternehmen kaum sinnvoll ist, potenzielle Kandidaten, die fachlich passen und auch noch zufällig gerade arbeitssuchend sind, in Social Media zu suchen, weil solche Personen vermutlich eher auf Jobportalen unterwegs sind. Die Argumentation ist nachvollziehbar, aber falsch gedacht: es geht nicht darum, arbeitssuchende Bewerber zu erreichen, die darauf warten, dass sie in den Werbeanzeigen sozialer Medien oder über Direktnachrichten Jobangebote erhalten. Die Stärke der Social Media liegt vor allem darin, eine breit aufgestellte Zielgruppe zu erreichen, die sich potenziell bewerben KÖNNTE, auch wenn das dem Einzelnen im Augenblick vielleicht noch nicht klar ist.

Wer jetzt fragt, warum das ein Mehrwert ist und man überhaupt mit Social Media Recruiting Bewerber berücksichtigen sollte, die noch gar nicht beschlossen haben, sich zu bewerben, dem kann der folgende Vergleich vielleicht die Augen öffnen!

Das Eisbergmodell: 15% sieht jeder, 85% schlummern ungesehen und unerreicht „unter Wasser“

Viele fragen sich, was genau Social Media Recruiting soviel besser macht, als andere Methoden – die Antwort steckt in der Zielgruppen-Situation. Fasst man nämlich alle potenziellen Bewerber zu einer großen, gemeinsamen Zielgruppe zusammen, so lässt sich diese nach dem Eisbergmodell, das man vielleicht schon aus dem Vertriebsbereich kennt, in aktive und passive Bewerber unterteilen. Dabei fällt der Teil der aktiven wesentlich geringer aus als der der passiven. Das Modell visualisiert hierbei anschaulich das Verhältnis entschlossener gegenüber unentschlossenen Bewerbern, und zwar nach der Charakteristik eines Eisbergs, bei dem 15% über und gut 85% unter Wasser liegen.

Der sichtbare Teil mit 15% steht hier für die offensichtlichen Bewerber, die aktiv suchen und auf absehbare Zeit einen neuen Job antreten möchten. Üblicherweise reicht bei diesen Bewerbern die Palette an Motivationen und Gründen von allgemeiner Unzufriedenheit über Änderung der Work-Life-Balance bis hin zu Arbeitslosigkeit und finanziellem Druck in ihrer Lebenssituation, oft handelt es sich auch um Berufseinsteiger und solche, die ihre schulische oder akademische Ausbildung gerade abgeschlossen haben. Insbesondere Letztere sind auf sozialen Medien in aller Regel breit und vielfältig aufgestellt und können hier gut erreicht und akquiriert werden.

Dem gegenüber steht der wesentlich größere Teil der passiven, also unentschlossenen Bewerber, den man vor allem mit Social Media Recruiting erreichen kann. Diese haben sich noch nicht endgültig entschieden, ob, wie und wo sie sich bewerben sollen. Oft fehlt ihnen im Augenblick die Zeit, sich darum zu kümmern, vielen ist auch noch gar nicht bewusst, dass sie in ihrer aktuellen Situation unzufrieden sind und sich um einen neuen Job bemühen sollten. Ein großer Teil der passiven Bewerber ist aktuell noch in einer laufenden, ggf. sogar unbefristeten Anstellung, vielleicht bei einem Mitbewerber oder Konkurrenten. Was laut Eisbergmodell aber klar ist: lediglich 15% aus den insgesamt 85% der passiven Bewerber sind wirklich nicht interessiert, das bedeutet, dass immerhin 70% zumindest offen für gute Angebote sind!
Und hier steckt das wahre Potenzial von Social Media Recruiting, nämlich genau diese 70% zu erreichen, an die konventionelle Methoden nicht rankommen, da diese höchstens im kleinen 15%-Teil „über Wasser“ auf die Suche gehen – hier ist aber im Kampf um die Bewerber bei weitem die größte Konkurrenz zu erwarten, noch ein Grund mehr also, „abzutauchen“ und den Eisberg unter Wasser anzugehen.

Facebook Ads: breit aufgestellter Allrounder für (fast) alle Berufsgruppen

Als eine der ältesten und verbreitetsten Social-Media-Plattformen am Markt ist Facebook über die Jahre „erwachsener geworden“, das lässt sich auch mit Zahlen belegen. Noch 2008 lag das Durchschnittsalter der Nutzer bei ca. 26 Jahren, heute sind rund 78% der Nutzerschaft zwischen 25 und 40 Jahren alt. Für Social Media Recruiting macht das den Kanal Facebook allerdings sehr attraktiv, denn es ist genau die Altersgruppe umfangreich vertreten, die für Recruitings am ehesten in Frage kommt. Schul- und Hochschulabsolventen – mitunter hochqualifiziert – finden wir ebenso breit aufgestellt wie Familiengründer und Rückkehrer aus Elternzeit sowie Umzügler und Personen, die sich beruflich umorientieren wollen oder nach neuen Herausforderungen suchen. Facebooks Targeting-Tools bieten uns hierbei umfangreiche Parameter und Stellschrauben, die gewünschte Zielgruppe im großen Pool der potenziellen Bewerber zu definieren. Neben demografischen Aspekten können hier auch inhaltliche Interessen und im weitesten Sinne das übliche Nutzerverhalten einfließen, um den Kreis der idealen Adressaten einzugrenzen. So spielt man seine Anzeigen mittels Social Media Recruiting nur den vielversprechendsten Kandidaten aus und vergrößert damit nicht nur die Chancen auf qualifizierte Bewerbungen, man optimiert zugleich auch das investierte Budget.

Besonders spannend ist in diesem Zusammenhang auch Retargeting – Techniken wie z.B. das sog. „Facebook-Pixel“ machen es möglich, dass man bestimmte Anzeigen genau den Personen ausspielt, die sich bestimmte Inhalte angesehen haben, bspw. ein Video oder eine Stellenbeschreibung auf der Unternehmenswebsite. Schließlich sind Nutzer, die nicht nur von ihren Grundparametern her theoretisch in Frage kommen, sondern sich auch aktiv mit den Inhalten des Unternehmens auseinandergesetzt haben, als potenzielle Bewerber wesentlich vielversprechender. Stellt man sich hier also inhaltlich und strategisch richtig auf, kann Social Media Recruiting über den Kanal Facebook in kürzester Zeit qualitativ hochwertige Bewerbungen zu verhältnismäßig günstigen Konditionen liefern.

Instagram Ads: die Social-Media-Plattform für die Kreativen und Emotionalen

Als Plattform mit dem Fokus auf Bildinhalte behauptet Instagram mit rund 500 Millionen Nutzern weltweit trotz TikTok weiterhin seine Position am Markt. Obwohl es zum Facebook-Werbenetzwerk gehört, bedient es aufgrund seiner inhaltlichen Ausrichtung eine ganz andere Zielgruppe – die der Kreativen und Schaffenden, aber auch die der Lifestyler und Inszenierer, die sich besonders durch Neugier und Experimentierfreudigkeit auszeichnen, selbstbewusst vor der Kamera posieren und tendenziell weniger Berührungsängste im Umgang mit Menschen haben. Auf Instagram sucht man mit Social Media Recruiting vor allem für kreative Berufe und Jobs mit repräsentativem Charakter, die direkten Kundenkontakt und beratende Aufgaben haben. Insbesondere die Medienbranchen, eCommerce, Einzel- und Großhandel sowie Vertriebs- und Beratungsagenturen rekrutieren regelmäßig über Instagram, aber auch ähnliche und angegliederte Branchen werden hier problemlos fündig.

Das auf Instagram sehr gut funktionierende Story-Format bietet zudem beste Möglichkeiten, das eigene Unternehmen kreativ und individuell in Szene zu setzen und potenzielle Bewerber auf der emotionalen Ebene abzuholen. Ebenso wie bei Facebook gibt es auch bei Instagram sehr umfangreiche Tools zur Targetierung, um den gewünschten Kreis der Personen optimal abzustecken und seine Anzeigen genau den richtigen Adressaten auszuspielen. Gerade in Sachen Employer Branding lassen sich hier mit aussagekräftigen Bildsprachen und kreativen Kampagnen bewusste Akzente setzen, um die Außenwirkung (Stichwort „Image“) am Markt zu stärken und sich potenziellen Bewerbern als modernes, innovatives Unternehmen zu präsentieren, bei dem man gerne arbeiten möchte.

Mit Social Media Recruiting erreicht man (die meisten) Zielgruppen in ihrem natürlichen Umfeld

Natürlich sind soziale Medien nicht für alle Berufsgruppen die erste Wahl, je höher die Qualifikation und je mehr Berufserfahrung eine Rolle spielt, desto weniger kann Recruiting über Social Media allein stattfinden. Schließlich liegt der Schwerpunkt der Altersgruppen bei Facebook und Instagram in etwa zwischen 25 und 40 Jahren, ältere Zielgruppen werden hier zunehmend spärlicher vertreten sein. Ein nicht zu unterschätzender Anteil der Gesellschaft ist zudem nach wie vor entweder gar nicht digital unterwegs oder zumindest nicht in sozialen Medien vertreten, sei es aus einer bewussten Entscheidung heraus oder einfach, weil hier kein Interesse besteht. Um den Teil der Gesellschaft zu erreichen, den man über Facebook und Co. nicht antrifft, sollte Social Media Recruiting nie für sich allein betrieben werden, sondern immer mit Suchmaschinen-Marketing z.B. über Google Ads einhergehen.